Betriebskonzept
Die nachfelgenden Erläuterungen basieren auf meinem Betriebskonzept und der Flachzargen-Betriebsweise.
Sie sind aufeinander abgestimmt. Einzelne Elemente herauszulösen kann zu Misserfolgen führen.
Betriebskonzept, PP Präsentation als pdf
Varroa destructor
Bei Völkerverlusten liegt die Ursache meistens bei der Varroamilbe. Darum ist der Varroa Bekämpfung höchste Aufmerksamkeit zu widmen. Je nach Volkszustand unterscheiden sich bei mir die Bekämpfungsmassnamen, welche alle mit dem Erfassen des natürlichen Milbentotenfalls beginnen. Anti-Varroa-Fahrplan Das Bedampfen mit Oxalsäure als Blockbehandlung, so wie ich es praktiziere, ist in Deutschland leider nicht zugelassen.
Wirtschaftsvölker
Wirtschaftsvölker werden nach der Honigernte geteilt und mit Oxalsäure besprüht (TuB). Die Teilvölker werden erst Ende Oktober zu Überwinterungsfähigen, zweizargigen Völkern zusammengestellt und anschliessend 2 bis 6 mal mit Oxalsäure bedampft.Verdampfen mit Stövchen Die Restentmilbung ist dann nicht mehr bei allen Völkern notwendig.
Abgeschwärmte Völker mit junger begatteter Königin
Mit dem Schwarm gehen Varroa ab und auch der Brutunterbruch verhindert für ein paar Wochen ihre Vermehrung. Diese Völker haben selten vor Ende August ein Milbenproblem. Die untere Zarge ist dann meistens brutfrei und kann entnommen werden (Wabenhygiene). Auf die Zarge mit den Brutwaben wird nun eine Zarge mit Neuwaben (Exhonigwaben) und eine Leerzarge (Trommelraum) aufgesetzt. Direkt auf die Neuwaben kommt der Liebig Dispenser mit 100 ml Ameisennäure 85% und vollem Docht. In drei Tagen muss die AS verdunstet sein.
Jungvölker (Ableger und Schwärme)
Jungvölker und Schwärme müssen, sobald die Königin in Eilage ist, mit Oxalsäure besprüht werden. Sie entwickeln sich, je nach der Ausgangslage stärker oder langsamer. Parallel dazu entwickeln sich auch ihre Milben.
Starke Jungvölker, welche schon im August oder September mit einer zweiten Zarge erweitert werden müssen, müssen dann meistens auch gegen die Varroa behandelt werden. Das Verfahren ist dann das gleiche, wie oben beschrieben bei den abgeschwärmten Völkern.
Die schwächeren Völker werden behutsam aufgefüttert und Ende Oktober durch Aufeinanderstellen vereint. Dabei kann eine Königin geerntet werden. Werden beide Völker weiselrichtig aufeinander gestellt, so überlebt meistens die Königin in der oberen Zarge.
Liebefelder Schätzmethode
Bei der Liebefelder Schätzmethode werden die Waben in 8 etwa quadratische Felder aufgeteilt und gezählt wie viele Felder auf einer Wabe mit Bienen, Brut oder Futter gefüllt werden können. Das funktioniert bei grösseren Waben recht gut, ist mir aber bei Flachwaben zu feinmaschig. Ich teile die Waben in nur 3 Teile von ca. 14 x 14 cm.

1/3 einer Flachwabenseite hat etwa folgenden Inhalt:
250 Bienen
750 Brutzellen
250 g Futter
Damit ein Volk gut über den Winter kommt, sollten im Oktober mindestens 20 1/3 Wabenseiten mit Bienen bedeckt sein. Das entspricht etwa 5000 Bienen. 60 1/3 Wabenseiten Futter sind etwa 15 kg Futter = 10 volle Futterwaben.
Futterkontrolle mit Kofferwaage
Die Beuten können mit unterschiedlichen Materialien und Konstruktionen gebaut werden, darum ist eine Gewichtsangabe hier nicht möglich. Ich empfehle euch Beute mit Rähmchen etc. so zusammenzustellen, wie ihr sie benutzt. Jetzt die Kofferwaage am Windelschlitz einhängen und etwas anheben. Zum Ergebnis noch 2 kg für Bienen und Pollen addieren und das "Beuteleergewicht" ist bekannt.